Tischlerei Timm aus Kröpelin
OT Artikel „Holzspäne heizen Halle“ vom 17.06.2006
Gestern Nachmittag war Richtfest im Kröpeliner Gewerbegebiet. Die Tischlerei Timm baut dort eine neue Werkstatt.
Kröpelin Am liebsten baut Ulrich Timm Möbel. Doch die sind in heutiger Zeit nicht so häufig gefragt. So baut er auch Fenster und Türen ein, gestaltet Innenausrüstungen für Restaurants, saniert Fußböden oder verlegt sie neu. Und natürlich können auch Zäune in Auftrag gegeben werden. „Und wenn Oma Schulz ihr Stuhl kaputt ist, dann repariere ich den selbstverständlich auch“, sagt der Kröpeliner Tischler. Als die Apotheke in der Schusterstadt umzog, übernahm er die Umrüstung der Einrichtung. Das Bürgerhaus in Neubukow trägt seine Handschrift. „Mein schönstes Objekt war die Darßer Arche“, schwärmt er von dem dortigen Ausstellungszentrum. Ulrich Timm stellt sich gern Herausforderungen, wie er sagt. Wohl auch ein Grund dafür, dass er den Mut hatte, sein Unternehmen zu vergrößern und neu zu bauen. Gestern war Richtfest für die neue Werkstatt im Gewerbegebiet Südwest – im kleinen Gebiet gegenüber den Kröpeliner Werkstätten.
Zimmermeister Stefan Wabra von Makra-System-Holzbau Kröpelin sprach den Richtspruch und Ulrich Timm durfte den letzten symbolischen Nagel im Gebälk schlagen.
Einheimische Firmen errichten das neue Haus – die meisten sind direkt aus Kröpelin. Baubeginn war im April. Im September soll das neue Gebäude fertig sein. Die Halle wird 810 Quadratmeter groß. Hier finden Bankraum, Maschinenraum und Lager ihr Domizil. Ein Spritzraum werde eingerichtet, erklärt Bauleiter Andreas Geigle von der Kröpeliner C & G Bauplanung. Der Sozialtrakt wird unten und oben je 200 Quadratmeter Fläche haben. Unten werden Büro und die Ausstellung Platz finden. Oben sollen eine Einliegerwohnung sowie Umkleideräume eingerichtet werden.
Angedacht ist ein Silo, in dem die Späne verbrannt werden. Die Wärme wird für die Heizung genutzt, erklärt der Bauleiter. Zurzeit werde geprüft, ob auch eine Photovoltaikanlage entstehen könne. Das gesamte Haus ist aus Holz errichtet. Das habe nicht nur für Bauschnelligkeit gesorgt, sondern zeige auch das Image der Tischlerei, so Andreas Geigle.
Ulrich Timm hatte in Kröpelin seine Tischlerlehre absolviert und seinen Meister gemacht. Arbeitete in einer Tischlerei. Am 15. März 1999 hatte sich der Teschower selbstständig gemacht, begann damals zu zweit. Er übernahm eine Werkstatt im Hundehäger Weg mit damals alten Maschinen, bemühte sich um Kredite. Zum Glück kannte er viele Leute. 2003 kam die Idee, neu zu bauen. Doch der junge Mann wartete noch ab. Im vorigen Jahr fasste er dann doch den Entschluss, neu zu bauen. „Denn wir waren an unsere Grenzen gestoßen“, so der Tischlermeister. Die alte Werkstatt ist nur halb so groß wie die neue sein wird.
„Es gibt viel Arbeit. Man muss auf die Leute zugehen. Auch Neues wagen“, sagt der 44-Jährige.
18 Mitarbeiter hat er jetzt. Vier sind neu eingestellt worden. Da er neue Arbeitsplätze geschaffen hat, konnte der Unternehmer auch Fördermittel für die Erschließung des Geländes für seinen Neubau nutzen. Trotz der Arbeit der Firmen bleiben immer noch viele Eigenleistungen, wissen Tischlermeister Timm und Bauleiter Geigle.
Gestern kamen viele, die dem Unternehmer zu seinem Mut gratulieren wollten. „Mut hat er“, sagte auch Bürgermeister Paul Schlutow, der sich freut, dass das kleine neue Gewerbegebiet nun besser genutzt wird. Hier gäbe es einen B-Plan, so Schlutow. Wenn sich weitere Firmen für eine Ansiedlung interessieren, könne weiter erschlossen werden.
Neben vielen Blumen gab es gestern als Geschenk zum Richtfest auch eine hölzerne Figur. Von den Nachbarn – den Kröpeliner Werkstätten. „Das ist der Träumer“, erklärt Bärbel Schenke von den Werkstätten. Herr Timm solle sich auch mal ausruhen, begründet sie das Geschenk.
RENATE PETER
Eigentlich lässt der Artikel nichts offen. Herrn Timm ist einfach nur Glück zu wünschen und das sich seine Investitionen auszahlen werden.