Tischlerei Timm aus Kröpelin
OZ Artikel „Tischlerei zieht ins Industriegebiet“ vom 29.07.2006
Seit 1999 gibt es die Tischlerei Timm. Das Unternehmen hat 17 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2005 einen Umsatz von 1,5 Millionen Euro.
Kröpelin Auf dem Hof duftet es nach frischem Holz, in den Containern lagert das Material der verschiedenen Sorten. Aus dem alten Garagengebäude kommen die typischen Geräusche einer Tischlerei.
Ulrich Timm, Inhaber und Gründer der Tischlerei Timm in Kröpelin, ist mit seinen Gedanken schon beim Umzug. Im Oktober soll das neue Gebäude im Industriegebiet Südwest bezogen werden, der Rohbau steht bereits. „Wir wollen mit dem Neubau ein Zeichen setzen. Für unsere Mitarbeiter, für unsere Kunden“, sagt Ulrich Timm.
Der gebürtige Parchimer kam mit den Eltern 1971 nach Neubukow, lernte hier den Beruf des Tischlers. Mitte der 80er-Jahre absolvierte er die Meisterausbildung, nach der Wende wollte er sich verändern. Er suchte die passenden Örtlichkeiten, belegte einen Existenzgründerkurs und schaffte den Sprung. Im März 1999 eröffnete er seine eigene Tischlerei. „Von den rund 20 Leuten, die damals an dem Kurs teilgenommen haben, habe ich wohl als Einziger überlebt“, ist Timm stolz auf das Ergebnis.
Ulrich Timm hat sich in seinem Unternehmen komplett eingerichtet,
Vielseitigkeit ist das große Plus. „Es nützt nichts, wenn ich nur eine Werkbank habe und Türen irgendwo einkaufe und die dann einbaue“, meint Timm. Fenster-, Treppen- und Türenbau gehören ebenso zum Programm wie der Innenausbau und das Verlegen von Dielenböden. Auch die Restaurierung von Möbeln kann in der Tischlerei Timm in Auftrag gegeben werden.
Das Gewerbe hat seit Jahren mit Preisdumping zu kämpfen, nicht die Qualität zählt, sondern der Preis. Timm will sich aber nicht unter Wert verkaufen, fühlt sich verpflichtet. Zwölf Gesellen, drei Azubis und zwei Angestellte sorgen hier für hervorragende und ehrliche Arbeit. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Euro. Die Tischlerei Timm hat sich einen guten Namen zwischen Rügen, Hamburg und Berlin gemacht. Ulrich Timm setzt nicht auf Konkurrenzkampf, sondern auf das Miteinander der einzelnen Firmen. „Nur so können wir hier auch unseren Standard halten und überleben“, ist er sich sicher.
„Der Beruf eines Tischlers ist ein schöner“, weiß der 44-Jährige, der aber als Chef kaum noch die Möglichkeit hat, selbst Hand anzulegen. „Das wurmt schon etwas, aber der Papierkram will auch erledigt werden“. Den Verwaltungsaufwand hatte der Vater von vier Kindern niemals so groß eingeschätzt. „Anfangs bin ich von sechs oder sieben Mitarbeitern ausgegangen“, meint Timm.
Vielleicht wird er in der neuen Werkstatt endlich Zeit finden, wieder mal ein Stück Holz in die Hand zu nehmen und es zu bearbeiten. Schließlich haben ihn seine Fähigkeiten und Fertigkeiten erst so weit gebracht. Auch darauf freut sich der Firmeninhaber.OLAF JENJAHN