Schule geschlossen
Heute widmet sich die OZ noch mit einem Artikel der Schule von Kröpelin. Die traurige Wahrheit wird nochmals öffentlich gezeigt. In der Regionale Schule in Kröpelin wird es kurz vor den Sommerferien das letzte Mal Zeignisse geben. Der Bürgermeister der Stadt Kröpelin hat inzwischen einen Antrag beim Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schwerin gestellt, das die Schule zum 31. Juli aufzugehoben werden soll. Dieser Antrag wurde genehmig.
In der Realität bedeutet das, das die Schüler ab Herbst nach Neubukow, Kühlungsborn und Bad Doberan fahren müssen. Auch Bemühungen aus dem letzten Jahr, als der Internationale Bund (IB) Hals über Kopf ins Boot geholt wurde, haben nicht zum Erfolg geführt. Die Bemühungen des IB, den Schulstandort mit Hilfe einer Freien Schule sichern, blieben erfolglos. Ob der IB nun der richtige Partner dafür war und ob das Konzept passte, sind offene Fragen die nun bleiben. Vielmehr wurde vom Bürgermeister dieser Weg beschritten und es wurde ein Versuch gestartet, der leider erfolglos blieb.
Irrsinnig ist diese Schliessung, weil es wird eine der am besten ausgestatteten Schulen im Landkreis geschlossen. Wenn man in den letzten Wochen Meldungen las, das marode Schulen saniert werden oder für die Schule in Rethwisch sogar eine Erweiterung geplant werden muss, lässt dies doch doppelt Bitter erscheinen.
Offen bleibt nun die weitere Nutzung des Gebäudes. Aufgrund der damit entstandenen Schulsituation ist Kröpelin für Eltern uninteressant, was zu einer Vergreissung der Bevölkerung führen wird, vielleicht sollten wir einen Seniorenstift drauss machen.
Maik
23.06.2007 @ 22:42
Ich kriege Plaq, die Schule in Rethwisch soll erweitert werden, doch wohl nicht das Rethwisch hier bei DBR mit 2 Straßen bzw. einer Kreuzung?
Was für ein Irrsinn.
In diesen Staat ist was Faul.
Achso:
Der Fisch stinkt immer zuerst am Kopf.
TWendt
24.06.2007 @ 13:12
Puh, da brauchst gar keine großartige System- oder Sinnkrise draus machen!
Die Rethwischer sind in der Schulfrage einfach schon seit etlichen Jahren aktiv gewesen. Denen war klar, wenn sie es nicht sind, ist ihre Schule bald dicht. Da haben sich in Kröpelin noch alle auf den Lorbeeren der löblichen Schulrenovierungen, noch unter Bürgermeister Schwarck, ausgeruht. Letztlich aber zählt nicht nur die hübsche äußere Hülle, sondern auch die innere Verfassung.
Mag es inhaltliche Schulkonzeptionen gegeben haben, mir sind sie nie bekannt geworden und vielleicht auch nicht den Eltern aller möglichen Schüler im weiten Umkreis? Es wird schon Gründe haben, warum etliche Kröpeliner Eltern sich für andere Schulen entschieden. Darüber durfte anscheinend nie laut und selbstkritisch nachgedacht werden.
Statt dessen wurde der Schwarze Peter immer außerhalb der Stadt gesucht. Aber selbst bei der Frage, warum Kröpelin im Kreis (Stichwort: Schulentwicklungsplanung) so wenig Unterstützung fand, landet man letztlich wieder im Ort selber.
Die Konditionen des „Staates“, in diesem Fall des Landes für Regionalschulen sind sicher zu diskutieren, aber die wichtigste Bedingung ist zweifelsfrei genannt: die Zweizügigkeit. Anscheinend ist diese in Rethwisch und im zugezogenem Umfeld gegeben und in Kröpelin zur Zeit eben nicht mehr.
2010 könnten rein theoretisch und unter den jetzigen Voraussetzungen, zahlenmäßig vielleicht wieder zwei fünfte Klassen aufgemacht werden. Bis dahin läuft noch viel Wasser den Stadtbach hinunter…
Gutteck
25.06.2007 @ 10:35
Ja Thomas,
du hast recht die Fehler liegen nicht nur bei den anderen, sondern vielmehr im Ort selber.
Es wurde wirklich nie hinterfragt warum soviele ihre Kinder woanders hingeschickt haben. Prinzipiell ist jedem schon klar woran es womöglich gelegen hat, aber öffentlich kritisch wurde die nie diskutiert und ausgewertet. Traurig eigentlich.
Sicher haben Stadtvertretung, Stadtverwaltung, sachkundige Einwohner und die Bürger in der Frage Schulentwicklung einfach was verpennt, weil man es, wie du es ja schon erwähnt hast, gewohnt war sich nicht drum zu kümmern. Als die ernste Lage erkannt würde, war es eigentlich schon zu spät.
Traurig für Kröpelin ist es trotzdem. Es bleibt jetzt nur die Frage, was machen wir mit dem was wir haben. Die Wahrscheinlichkeit das dort wieder eine Schule eröffnet wird, ist eher geringer. Was nun Inventar verkaufen nach Rethwisch?
Maik
25.06.2007 @ 12:06
An die Thomaseses(richtig?)
Warum sollte Ich daraus eine Krise machen, das Schulsystem ist schon lange ein Krise, und nicht nur das Schulsystem.
Zitat:
Sicher haben Stadtvertretung, Stadtverwaltung, sachkundige Einwohner und die Bürger in der Frage Schulentwicklung einfach was verpennt.
Das meinte Ich mit Fisch.
In diesem Sinne
Thomas Wendt
25.06.2007 @ 20:47
In diesem Sinne kann ich Dir folgen. War irritiert, weil Du von „Staat“ sprachst. Immerhin schafft es Rethwisch im gleichen Staat die dortige Schule zu erhalten.
Und auch in Kröpelin kann es wieder eine Schule geben. Dazu sollten sich die Eltern der Jahrgänge, die zahlenmäßig dazu wieder eine Chance hätten jetzt schon zusammentun. Das muß von der Stadt initiert werden und die beiden Kindereinrichtungen und die Grundschule gehören von Anfang an mit ins Boot.
Von der Kröpeliner Grundschule kann man in der Zwischenzeit lernen, daß man selbst in Kröpelin mehr aus einer Schule machen kann, wenn man nur will. Im Prinzip all das, was die Regionalschule all die Jahre versäumt hat.
Fazit: Wenn sich alle zusammentun, noch einmal richtig Anlauf nehmen und alle persönlichen Hindernisse nichts mehr zu melden haben, dann kann das noch mal was werden. Aber eben leider erst frühestens 2010.
Benno Peters
26.06.2007 @ 19:06
schade, schade das so eine „moderne“ Schule geschlossen wird…
erinnere mich noch gerne zurück an die hart umkäpften Schulduelle zwischen Satow und Kröpelin 😉
Ich muss TWendt rechtgeben.
eine Schulschließung war auch in Satow lange im Gespäch aber Satow hat auf die Ganztagsschule gebaut und Erfolg/Glück gehabt…