Presse und Komische Vergleiche
Mir ist bewusst, das dieser Artikel auch zu einer weiteren Schelte durch die Ostseezeitung führen wird, aber manche Sachen müssen mal gesagt werden. Auch die Ostseezeitung muss erkennen, das Sie kein Alleinherrscher in der regionalen Berichterstattung ist. Das Blogs wie dieser nicht gut in Journalistenkreisen ankommen, dürfte ja jeden klar sein, weil letztendlich sind wir die direkte Konkurrenz. Die News der Mantelteile sind dank Internet und anderer Medien, sowieso schon am Tag des Abdrucks veraltet. So bleibt den Zeitungen nur das Monopol der regionalen Berichterstattung, an dem auch gekratzt wird. Letztendlich dient man hier immer zur Ideenfindung für einen Artikel oder um ein paar Meinungen zu finden, damit man spielend ein paar Zeilen füllen kann.
Die Berichterstattung der letzten Wochen der Ostseezeitung empfand ich und auch viele andere Kröpeliner nicht gerade als rühmlich. Sie war einseitig, nicht objektiv und man empfand Sie teilweise als sehr sehr schlecht recherchiert. Mir bekannt sind Einige, die genau aus diesem Grunde nun ihr jahrelanges Ostseezeitungs – Abo kündigen.
Ich persönlich spiele schon seit einiger Zeit mit den Gedanken, ob ich wegen dieser Berichterstattung nicht eine Beschwerde deswegen an den Bundespresserat schicke. Mir ist aber klar, das dies nichts bringt. Ich brauche hier auch nicht an die Achtung des Pressekodex und deren Richtlinien durch die Journalisten appellieren, ich denke die müssten Sie kennen. Klar man kann es den armen Journalisten auch nicht verdenken, die bei schlechten Zeilenpreisen in MV gezwungen sind damit ihr Brot zu verdienen, aber ein bisschen mehr Recherche hier und da tut Not oder vielleicht auch mal das ein negative Füllwort lassen und schon wäre es besser. Wenn das Leid der armen Journalisten in MV interessiert, dem empfehle ich die Seite www.qualitaet-und-vielfalt-sichern.de. Eigentlich ein sehr bezeichnender Domainname, bei dem was hier gerade angemerkt wird.
Die Berichterstattung gipfelte für mich und auch für Andere am Anfang der Woche, als ein Kröpeliner einen sehr komischen Vergleich antrat. Darüber wird man sich an anderer Stelle nochmal mit Ihm verständigen müssen. Dies ist jedoch das Eine, aber das Andere ist, das die Ostseezeitung ihm auch noch eine Plattform bot und dies abdruckte. Auch eine Meinung dazu bei Thomas auf Schusterstadt. Eigentlich will ich auch keine weiteren Worte darüber verlieren, weil letztendlich dient die Zeitung von Montag, heute auch nur noch dazu den Kamin an zu heizen oder Fisch drin ein zu wickeln. Was aber bleibt ist das Wissen um die Qualität im Journalismus.
Martin Nitsch
18.01.2012 @ 17:29
Hallo Thomas,
wie ist denn die Aussage gemeint: „Darüber wird man sich an anderer Stelle nochmal mit Ihm verständigen müssen.“? Wird der Herr auch aus der Stadt ausgeschlossen? Vielleicht vorher geteert und gefedert, womöglich vor dem Rathaus?
Sicherlich kennst du auch Godwin’s law – irgendwann in jeder Diskussion kommt der Nazi-Vergleich und ist damit auch klar vorhersehbar. Es steht außer Frage, dass fast jeder Nazivergleich dämlich ist, aber woher nimmst du das moralisierende Recht, der OZ die Pressefreiheit und dem Herren seine Meinungsfreiheit in Abrede zu stellen mit dem Hinweis auf einen Pressekodex? Ihr habt es dem Herrn aber auch einfach gemacht. „Hei möt gahn“, warum nicht auf Deutsch sondern wie „De Drom“ in plattdeutscher Sprache? Und überhaupt, wenn jemand für sein Amt unqualifiziert ist, warum muss er dann die Gemeinschaft verlassen? Ich jedenfalls verstehe das nicht und es zeugt nicht von einem toleranten und lebenswerten Ort, wenn Teile der Bevölkerung so denken.
Wenn dazu auf der Seite Schusterstadt, die der SPD-Ortsverein als ein Verlautbarungsorgan nutzt, mal wieder getroffene Hunde aufheulen (Vorsicht! Allegorie und kein Vergleich) und dem betroffenen Herrn Reden in der „1. Person Singular“ (tue ich übrigens auch, denn für den Pluralis Majestatis bin ich wohl zu klein) und „Verdienste bei der Wiedereinführung des Kapitalismus“ vorgeworfen werden (lustig, denn vorgeworfen von jemanden, der 2 Wohnungen bewohnt, dabei gibt es auch im LK Rostock Obdachlose) – was ist in Kröpelin nur los? Das ist weder Kindergarten noch sonst was, einfach nur noch um sich greifender Schwachsinn! Soll ich mich im Umkehrschluss bei dem Herrn bedanken, denn scheinbar war er es, der das DDR-Regime zur Abdankung zwang und mir damit Kapitalismus und meine persönliche Freiheit bescherte?
Und um es noch einmal richtig zu stellen, ich war weder für noch gegen den Bürgermeister, der Entscheid war mir egal, aber was in den letzten Wochen in Kröpelin passierte, war menschlich einfach unwürdig und es sieht nicht danach aus, dass diese Zeit schnell endet.
Viele Grüße
Martin
Gustav Ginsterberg
19.01.2012 @ 12:13
Ein großes Danke Herr Nitsch !
mfg G.G.
Thomas Gutteck
18.01.2012 @ 21:38
Hallo Martin,
meine Aussage: „Darüber wird man sich an anderer Stelle nochmal mit Ihm verständigen müssen.“, hat zu bedeuten, das ich den Herren bei entsprechender Gelegenheit persönlich darauf ansprechen werde. Leider habe ich Sie heute auf der Bürgerversammlung zum Thema Windkraft verpasst, weil ich im Gespräch war. Bei dem was bis jetzt im Raum steht handelt es sich ja um eine Wiedergabe der Zeitung und ich weiß noch nicht, ob der Herr diesen Ausspruch auch so getätigt hat oder eventuell in einem anderen Zusammenhang getätigt hat. Das möchte ich persönlich klären.
Godwin’s law ja lange ist es her, aber bezog sich das nicht nur auf Online Diskussionen?
Ich stelle hier niemanden seine Meinungsfreiheit außer Frage, aber diese gilt auch nur solange Sie sich im Rahmen von Gesetzen bewegt. Auch stelle ich nicht die Pressefreiheit in Frage, ganz im Gegenteil, aber die Presse hat sich selber diesen Kodex auferlegt.
Natürlich kann man einzelne Bestandteile, wie „Hei möt gahn“ zerpflücken, sollte das Wahlplakat als Ganzes ansehen und da war auch eindeutig zu erkennen was gemeint ist. Es war kein Kröpelin Schild zu sehen, sondern das Rathaus. Es ging vielmehr dabei um die Wahrnehmung seines Wahlamtes.
Zu den Sachen die auf Schusterstadt geäußert wurden, kann wer anders besser Stellung beziehen.
Du wirfst indirekt auch die Frage auf wie es weitergeht. Vieles ist da fraglich und man sollte sich erst mal auf Ruhe besinnen. Die heute Bürgerversammlung kann man auch wieder gemischt betrachten.
Vielmehr ist aber klar, dabei darf Kröpelin nicht auf der Strecke bleiben, das bedeutet das die Stadtvertretung wegbereitende Beschlüsse fällen muss und Herr Wunschik diese auch, soweit rechtsgültig, umsetzen muss. Wenn er rechtliche Bedenken an einem Beschluss hat, kann er diese ja auch gleich in die Diskussion während der Stadtvertretersitzung einbringen. Hier ist keine Zeit für gekränkte Eitelkeiten und auch Herr Wunschik dürfte eindeutig erkannt haben, das sein Stand gar nicht so gut ist, wie er immer behauptet. Einer der Hauptkritikpunkte auf unser Bürgerversammlung war, das nach unserem Verständnis Herr Wunschik Beschlüsse nicht umsetzt, was auch eindeutig zu belegen ist. Die zu kontrollieren ist eine Aufgabe der Stadtvertretung. Herr Wunschik war auf der Versammlung nicht anwesend, da ich dort die Ausführungen dazu gemacht habe, bin ich zum Beispiel auch gern bereit mit Ihm persönlich darüber zu reden, wo nach meiner Ansicht Beschlüsse nicht umgesetzt wurden.
Gruß
Thomas
P.S.: Zum Thema unwürdig gebe ich dir gerne Erläuterungen in einem 4 Augen Gespräch.
Thomas Wendt
18.01.2012 @ 21:41
Hallo Herr Nitsch, das mit dem „Privatweg“ des Herren ist ein Insider. Wer darüber schmunzeln kann, der hat den sehr deutlichen Wink auch verstanden. Insider wissenschaftlich zu analysieren führt in die Irre und sie öffentlich zu erklären ist blöde, weil dann sind es auch keine Insider mehr. Fragen Sie einfach einen älteren Kröpeliner.
Daniel Scheel
19.01.2012 @ 02:21
…huii! Hier kochen die Emotionen aber hoch! Finde ich persönlich sehr gut, dass sich Bürger hier so rege engagieren, aber diese Energie sollte sinnvoller genutzt werden. Mit dieser Power (welche ich ganz eindeutig in meinem Heimatdorf Neubukow vermisse), die hier hinter den geschriebenen Worten steckt, könnten in Kröpelin (bei Einigkeit) jeden Tag Bäume ausgerissen werden!…. und dann pflanzt man GEMEINSAM ein paar neue. Macht weiter so- nur rauft Euch zusammen! Grüße aus Neubukow
Martin Nitsch
19.01.2012 @ 13:42
Hallo Thomas,
zum Thema unwürdig habe ich auch vermutet, dass so etwas auch von der „Gegenseite“ gekommen ist. Nur haben die es eben hier nicht im Netz oder per OZ gemacht. Ist ein kleiner aber doch bedeutender Unterschied. Dieser Nazivergleich ist auch nur nebensächlich. Der Herr hat ja niemanden herabgesetzt, kein Staatsanwalt würde deshalb eine Anlageerhebung vornehmen (da Ihr Stadtvertreter einen Juristen in Eurer Mitte habt, werden Ihr das bereits wissen und höchstens ein kleines Strohfeuer entfachen).
Die Sache mit dem Plakat. Ich habe da keine Feinanalyse betrieben. Hätte der Bürgermeister nur aus seinem Amt verschwinden sollen, dann hätte man das auch so ausdrücken können – wurde es aber nicht. Nicht nur ich habe das Plakat so gelesen und die Parole verstanden: Er muss aus der Stadt verschwinden. Wenn man sich einige Kommentare hier, auf Schusterstadt oder der Facebook-Seite von Olaf Stellmach ansieht, dann haben das auch einige Abwahlbefürworter so verstanden.
Übrigens wie es weiter geht? Ich glaube, das ist klar. Da werden sich keine Wogen mehr glätten. Die Kommunalaufsicht des Kreises wird mehr Arbeit bekommen. Spätestens bei der Verabschiedung des nächsten Haushaltes beginnt der Spaß richtig lustig zu werden! Aber vielleicht ist das ja auch eine Chance und vielleicht ist diese gescheiterte Abwahl auf lange Sicht das Beste, was Kröpelin passieren konnte?
Die Amtsfreiheit der Gemeinde ist durch weniger als 5.000 Einwohner längst in Gefahr. Lass die Kreisgebietsreform beendet sein, dann wird sich das Land der Ämter und Gemeinden annehmen. Was bleibt dann Kröpelin? Anschluss an das Amt Bad Doberan Land (ist okay), an das Amt Neubukow-Salzhaff oder ein neues Amt mit Satow und Sitz in Satow (das wäre „ehrlos“, denn damit haben uns die Dörfer überholt)? Mit zerstrittenen Fronten zwischen Bürgermeister und Stadtvertretern wird sich kein umliegendes Dorf eingemeinden lassen. Und nun, wenn einer klug ist, sollte der beginnen darüber nachzudenken, sich mit Kühlungsborn zu vereinen und durch die Hintertür Vorarbeit zu leisten. Durch den „reichen“ Nachbarn hätte Kröpelin genügend Vorteile aus einer solchen Ehe und Kühlungsborn würde sich nicht wehren können, wenn das Innenministerium den unregierbaren Ort Kröpelin ihnen aufs Auge drückt.
Viele Grüße
Martin
Peters
19.01.2012 @ 20:17
Sehr geehrter Herr Nitsch,
also auf was Sie so ihre Meinung stützen erschließt sich mir nicht. Sie stellen hier immer nur Vermutungen und Behauptung auf, oder sticheln.
Wieso behaupten Sie etwas ohne es vorher analysiert zu haben, wie bei den Plakaten? Wo gab es hier unwürdige Aussagen?
Ich bin seit mehr als 4 Jahren Leser von kroepeliner.de, kenne Herrn Gutteck nicht persönlich. Habe Ihn auch nicht als Stadtvertreter gewählt, aber seit längerem wäre er der einzige Volksvertreter in Kröpelin den ich wählen würde. Er macht seine Meinung öffentlich und vertritt Sie auch. Davon können sich viele eine Scheibe abschneiden!
Die Berichterstattung der Ostseezeitung war schon sehr kurios in den letzten Wochen, aber es gab und gibt ja zum Glück Alternativen. Ich bin gespannt, ob die OZ in irgendeiner Form reagiert oder Sie in einem Artikel dafür nebenbei „abstraft“.
Ich bin auch sehr auf die Berichterstattung zur gestrigen Veranstaltung gespannt, weil die Kernfrage, welchen Sinn diese Veranstaltung hatte, nicht beantwortet wurde.
Peters