Kröpeliner Mühle
OZ Artikel „Hundertjährige hat Kur nötig“ vom 28.06.06
Einfach wird es nicht, die achteckige Mühle in Kröpelin vollständig zu sanieren und auszubauen. Vor allem die Kosten stellen ein Problem dar.
Kröpelin Äußerlich ist sie in einem sehr guten Zustand. Die stabilen hölzernen Flügel scheinen nur noch auf den Wind zu warten, der sie gleichmäßig im Kreise tanzen lässt. Aber entgegen dem kleinen, intakten Mühlenmodell auf dem Privatgrundstück gibt es beim großen Vorbild nebenan noch großen Handlungs- und Sanierungsbedarf.
In diesem Jahr wird die Holländermühle – das Wahrzeichen der Stadt Kröpelin – 100 Jahre alt. Das Jubiläum war mit ein Anlass dafür, dass Kröpeliner Bürger, darunter einige Stadtvertreter, vor kurzem einen Mühlen-Förderverein gründeten, der sich für die Sanierung und das Betreiben des denkmalgeschützen Gebäudes einsetzen will.
Die Stadtvertreter Cordshagen, Schwarz, Bockholt, Brüsehafer und Reichler, die im Förderverein aktiv sind, regten in der letzten Sitzung des Stadtparlaments an, das Anliegen des Vereins per Entschließung durch das Gremium zu unterstützen.
In einer teilweise sehr lebhaften Debatte wurde deutlich, dass alle Stadtvertreter am Erhalt ihres Wahrzeichens interessiert sind, auch wenn die tatsächlichen Kosten für eine umfangreiche Sanierung und den späteren Betrieb noch eine unbekannte Größe darstellen.
Bürgermeister Paul Schlutow sprach sich ebenfalls für den Erhalt des Wahrzeichens aus, begleitete aber die Beschlussvorlage mit kritischen Fragen. „Ich bin dazu verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass das Vorhaben haushaltspolitisch problematisch ist“, verteidigte Schlutow seine kritische Haltung. Gleichzeitig sprach er sich aber dafür aus, die Mühle im städtischen Besitz zu belassen, das Grundstück zu erschließen und soweit es die Stadtfinanzen erlauben, das Gebäude schrittweise bis zum vierten Geschoss auszubauen.
Gestern traf sich der Bürgermeister mit einer Vertreterin des Mühlenvereins, um erste Schritte abzustimmen. Von der Stadtvertretung war Schlutow beauftragt worden, zusammen mit dem Verein eine Konzeption für die Mühle zu erstellen. „Wir werden zunächst ein Ingenieurbüro mit der Planung der Sanierungsarbeiten beauftragen. Dann wissen wir genau, was es kosten wird“, so der Bürgermeister. Auch verwies er darauf, dass die Stadt im vergangenen Jahr 30 000 Euro für Instandsetzungsarbeiten an der Mühle ausgegeben hat.
ROLF BARKHORN
Nachdem der Bürgermeister den Mühlenverein erst ablehnend gegenüber stand, hat er nun den Auftrag durch die Stadtvertretung erhalten entsprechend mit dem Verein zusammenzuarbeiten. Diesen Auftrag kann er sich nicht erwehren. Mal sehen wir sich das entwickelt.