Kita Kröpelin
OZ Artikel „Kita-Zwerge erobern Stiefelland“ vom 24.05.06
„Andere Länder, andere Sitten“ heißt ein Projekt der Kita „Pusteblume“. Dafür wurden gestern in Kröpelin kleine Vulkane gebaut.
Kröpelin „Warum mussten wir vorhin alle weinen?“, fragt Kita-Erzieherin Ute Raabe. Nina rührt die Zwiebeln in der Pfanne und hat die Antwort sofort parat: „Weil wir diese Dinger geschnitten haben.“ Gina schüttet inzwischen die Nudeln ins kochende Wasser. „Das wird nachher ein richtig großer Vulkan mit Lava-Soße“, erklärt sie und drückt Alisa die große Kelle zum Umrühren in die Hand.
Nachdem am Vormittag die „Lava“ – in diesem Fall eine Mischung aus Natron, Essig, Spülmittel und roter Farbe – aus dem Sandkasten gesprudelt war, wollen sich die Steppkes den „Vulkan“ nun auch auf den Mittagsteller holen. In der Kinderküche der Kröpeliner Kita „Pusteblume“, in der alles etwas kleiner und kindgerecht gebaut worden ist, wird deshalb emsig der Kochlöffel geschwungen.
Nur Eric mag nicht am Herd stehen und spielt lieber den antiken Baumeister. Aus Holzklötzern konstruiert er Türme und Säulen. „Das wird Pompeji“, sagt er. Und Erzieherin Ute Raabe informiert, die Kinder wären ganz fasziniert von der Stadt, die nach einem Ausbruch des Vulkans Vesuv verschüttet wurde. Deshalb gehört auch das Klötzer-Stapeln zu einem Projekt der Kindertagesstätte. Unter dem Titel „andere Länder, andere Sitten“ stehen verschiedene Themen aus fremden Ländern auf dem Programm. „Gerade wird das Stiefelland, also Italien, erkundet“, berichtet Kita-Leiterin Ines Brüsehafer.
Bevor aber die ersten Experimente im Sandkasten stattfinden und italienische Gerichte auf die Teller gezaubert werden konnten, stand ein Besuch in der Bibliothek auf dem Programm. „Dort haben wir in Büchern Vulkane gesehen und erfahren, wann sie aktiv werden“, sagt Ute Raabe, die über die Ergebnisse des Ausflugs sogar ein bisschen überrascht war. „Die Kinder haben mir erklärt, was Magma ist und wann man von Lava spricht.“
Ins Leben gerufen wurde das Projekt übrigens, nachdem die Jungen Phu aus Vietnam und Maxim aus Russland in die Kröpeliner Kita-Gruppe kamen. „Sie verstehen uns eigentlich gut, können aber nur sehr wenig Deutsch sprechen. Deshalb haben die Kinder gelernt, warum das so ist. Außerdem haben wir darüber gesprochen, warum Kinder aus anderen Ländern vielleicht anders aussehen und andere Namen haben“, erklärt Ute Raabe.
Wohin die nächste Erkundungstour geht, entscheiden die Knirpse übrigens allein.
CHRISTINE BORGWALD
Die Kita Kröpelin bietet anscheinend ein mulitkulturelles Programm, auch wenn der Anteil Ausländischer Kinder sehr gering ist, auch ein Akt der Integrationen und des Lernens für Deutsche Kinder.