Katzen in Detershagen
OZ Artikel „Streit um streunende Katzen“ vom 13.09.2006
Rosemarie Feige ist tierlieb. Sie kümmert sich um verwilderte Katzen in Detershagen. Die vermehren sich prächtig. Jetzt will sie Hilfe von der Stadt.
Detershagen Gierig schlingen die Katzen. Zehn an der Zahl. Acht Männchen und zwei Weibchen. Argwöhnisch beäugen sie sich dabei gegenseitig: Futterneid. Die Situation erinnert ein wenig an ein Rudel Raubkatzen, das gemeinsam über die frisch erlegte Beute herfällt. Doch es sind keine Löwen. Und wir sind auch nicht in der afrikanischen Steppe, sondern in Detershagen. Am Gutshaus. Dort stehen Schuppen und Verschläge, in denen sich die verwilderten Katzen – schwarz-weiße, gelbe und getigerte – wohl fühlen. Dort gibt es tausend Möglichkeiten, sich zu verstecken und herumzutollen. Es ist ihr Revier. Ein Idyll für streunende Katzen.
Seit zehn Jahren fährt die Rentnerin Rosemarie Feige alle zwei Tage mit dem Fahrrad von Kröpelin – wo sie wohnt – nach Detershagen, um die verwilderten Katzen zu füttern. Auch im Winter. „Dann tun sie mir besonders Leid“, erzählt sie.
Die vitale Seniorin hat zu Hause in Kröpelin drei eigene Katzen – eine schwarz-weiße, eine gelbe und eine schwarz-weiß-gelbe. Eine ist ihre, die anderen beiden sind ihr und ihrem Mann – der sie unterstützt – im Frühling zugelaufen. Dabei hatte sich das Thema Haustiere für Rosemarie Feige eigentlich vor Jahren erledigt. Die Kröpelinerin wuchs in der Gegend um Detershagen auf – von 1945 bis 1960. Verbrachte ihre Jugend dort. „Wir hatten einen Kater, einen dicken weißen. Der durfte bei mir im Bett schlafen“, erinnert sie sich. Und gerät ins Schwärmen. Eines Tages wurde der von einem riesigen Hund angefallen und gebissen, erzählt sie weiter. „Er musste eingeschläfert werden. Das war mit vielen Tränen verbunden. Danach wollte ich keine Tiere mehr.“ Doch es kam anders: Kurz darauf stand ihr Onkel vor der Tür. Auf dem Arm ein kleines schwarz-gelb-weiß getigertes Katzenbaby. Mit großen Augen. Unwiderstehlich. „Das war die Mutter meiner jetzigen Katze“. Irgendwann wurde sie vom Auto überfahren. Immer, wenn Rosemarie Feige heute in Detershagen am Gutshof um die Ecke kommt, stürmen sie aus allen vier Himmelsrichtungen herbei – schwarze, schwarz-weiße, gelbe und getigerte Katzen. Umschwänzeln ihre Beine. Schnurren. Und miauen. Jedes Mal hat sie Futter dabei. Einen Beutel. Voll mit Hundewurst, Dosenfutter in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Trockenfutter. Und die Kröpelinerin ist nicht die Einzige, die die Streuner füttert. Den verwilderten Katzen geht es gut. Ihr Fell glänzt, wirkt gepflegt. Und die Tiere vermehren sich prächtig. „Zweimal im Jahr – im Frühling und im Herbst – werfen die beiden Weibchen“, erzählt Feige. Seitdem steigt ihre Population. Und es gibt ein Dilemma: Alle töten oder alle durchfüttern.
Das ist ein Problem für sie. „Es muss etwas passieren“, fordert Rosemarie Feige. Denn bei einem Preis von 45 Cent pro Dose Katzenfutter geht ihr Hobby irgendwann ins Geld. Sie forderte die Stadt Kröpelin auf, sie beim Füttern zu unterstützen oder die zwei weiblichen Tiere sterilisieren zu lassen.
Das Ordnungsamt Kröpelin habe ihr angeboten, die Sterilisation der Tiere zu übernehmen, erklärt Bürgermeister Paul Schlutow. Sie hätte die Tiere einfangen und beim Bauhof abgeben sollen, damit das Veterinäramt die Sterilisation vornehmen könne. „Nichts geschah“, so Schlutow. Ferner appellierte er an Rosemarie Feige und andere Bürger mit einem Herz für Tiere: „Streunende Katzen sollte man nicht anfüttern. Die können allein überleben.“
IVO HILGENFELDT
Mit großem entzücken lass ich diesen Artikel, einerseits weil plötzlich doch wieder über Kröpelin berichtet wird, andererseits mit was sich Journalisten alles befassen müssen.
Lassen wir uns den Artikel doch mal auf der Zunge zergehen. Hier verlangt eine tierliebe Frau, wie es auch schon richtig im Artikel steht, Geld für Ihr Hobby von öffentlichen Quellen.
Nützt sie mit Ihrem Hobby dem öffentlichem Leben? Ich denke doch eher nicht, durch das anfüttern, werden die Katzen abhängig gemacht und haben somit keine Chance zum überleben, wenn Sie sich nicht selber versorgen können.
Das Angebot der Sterilisation ist doch schon gut und dafür muss Sie auch was tun, sprich die Katzen zum Bauhof bringen. Sie kennt die Katzen, die Katzen kennen Sie wer wäre also besser zum einfangen der Katzen geeignet.
Ach übrigens diese Seite ist mein Hobby, ich informiere die Allgemeinheit über Kröpelin, kann ich jetzt auch Geld für mein Hobby verlangen?