Delfin Therapie geglückt
Lange hat man nicht davon gehört, ob es mit der Delfin Therapie nun etwas geworden ist. Also ich neulich die Mutter gesehen habe, war etwas traurig gestimmt, weil ich dachte: Schade und traurig das es dem Jungen nicht ermöglicht werden könnte, weil das hätte ihm und seiner Mutter sicher sehr gut getan.
Doch heute lese ich folgendes in der Ostseezeitung:
Philipp schwamm mit Delfinen
Um die Behinderung des kleinen Kröpeliners positiv zu beeinflussen, flog Mama Nadine Joost mit ihm zur Therapie in die Karibik.
Kröpelin Eineinhalb Jahre ist es her, dass die OZ ihre Leser um Spenden für den Kröpeliner Philipp Joost bat. Grund für die Aktion: Der heute Achtjährige leidet unter einer psychosomatischen Retardierung, einer starken Entwicklungsverzögerung. Um das Krankheitsbild zu verbessern, wollte Mama Nadine Joost mit ihrem Sohn zur Delfin-Therapie auf die Karibikinsel Curaçao fliegen.
Es hat geklappt, Philipp war vor Weihnachten bei den Delfinen. „Wir möchten uns bei den Spendern – fast 4000 Euro kamen zusammen – und bei meiner Familie für die große Unterstützung bedanken“, strahlt Nadine Joost. Insgesamt kostete die Reise mehr als 10 000 Euro, die Therapie machte knapp die Hälfte der Kosten aus. Die Investition hat sich gelohnt: Philipp hat Fortschritte gemacht. Konnte er sich vor dem Besuch bei Nemo und Papito, seinen Therapietieren, kaum eine Viertelstunde konzentrieren, schaffte er es auf Curaçao ganze zwei Stunden am Stück. Durch ein Belohnungsprinzip lernte der Kröpeliner, Aufgaben zu bewältigen. Beispielsweise sollte er üben, Blickkontakt zu halten. Schaffte er es, durfte er mit den Delfinen schwimmen. Philipps Gang wurde aufrechter, sein Speichelfluss reduzierte sich und seine Koordination verbesserte sich. „Natürlich ist vieles nicht auf den ersten Blick erkennbar, aber uns geht ja um die langfristige Verbesserung“, sagt Nadine Joost. Sie durfte ebenfalls mit Nemo und Papito ins Wasser. „Delfine fühlen sich an wie ein Fußball“, erzählt sie.
Nicht nur für ihren Jungen, ohnehin eine große Wasserratte, war die weite Reise ein voller Erfolg. Auch die 28-Jährige selbst profitierte: „Natürlich war es auch ein toller Urlaub.“ Auf die Frage, woher sie die Kraft nimmt, den schwerkranken Sohn ganz allein großzuziehen, zuckt sie mit den Schultern: „Wir waren doch zur Therapie!“
Die Ergebnisse werden jetzt wochentags an der Regenschule, die Philipp im zweiten Jahr besucht, fortgesetzt. „Die Delfin-Therapie ist eine große Erleichterung“, weiß Nadine Joost. Ihr Kind geht übrigens mit großer Begeisterung zur Schule und wird ungehalten, wenn Ferien sind. Sie sagt: „Dann müssen wir jede Menge unternehmen.“ Im Sommer geht’s häufig an den Strand – zwar ohne Palmen, aber immerhin mit Wasser. Doch der Besuch auf Curaçao soll nicht der letzte gewesen sein, wie die gelernte Restaurantfachfrau erklärt. „Wenn wir wieder genug Geld beisammen haben, fahren wir wieder. Spätestens in zwei Jahren“, verspricht Nadine
Joost ihrem Philipp, der seine Mutter aus großen Augen anschaut.
JENNY KATZ OZ vom 12.01.2007