Bäume statt Böller
Bäume statt Böller – 100 Jahre Natur statt zehn Sekunden Effekt
Bäume statt Böller: Zum zweiten Mal rufen der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern und der Bundesverband des Grüne Liga e. V. gemeinsam zum Jahreswechsel mit „grünem“ Gewissen durch den Kauf von Waldaktien auf. „Die Waldaktie ist die saubere Alternative zum Silvesterknallen“, erklärte Bernd Fischer, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Wer zehn Euro seines Budgets für das Jahresendfeuerwerk in eine Waldaktie investiere, tue etwas Gutes für die Umwelt, indem er Müllberge, Lärm und vor allem den Ausstoß von Kohlendioxid reduziere und gleichzeitig in die gute Luft der Zukunft investiere. „Auf eine kurze Formel gebracht heißt das: Bäume statt Böller“, so Fischer.
Waldaktien als Alternative zu Silvesterknallern können über die Seite www.waldaktie.de bestellt werden. Das Projekt wurde vom Tourismusverband und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam initiiert. Mehr als 5.500 Waldaktien sind seit dem Projektstart am 28. November 2007 bereits verkauft worden. Im ersten kleinen Klimawald in der Nähe von Neustrelitz in der Mecklenburgischen Seenplatte sind bereits alle Flächen vergeben. Bei Pflanzaktionen am 24. April und am 17. Oktober 2009 haben Waldaktionäre auch im kommenden Jahr die Möglichkeit, die Bäume selbst in die Erde zu setzen. Zwei neue Klimawälder werden westlich von Rostock und von Schwerin entstehen.
Thomas Wendt
30.12.2008 @ 18:37
Es kommt wohl immer mehr in Mode, die Freude am Feuerwerk über den Umweg eines schlechten Gewissens in andere Kanäle lenken zu wollen. Warum heißt es sonst Bäume statt Böller, wenn es doch auch Bäume und Böller heißen könnte? Ich hoffe, niemand läßt sich von solchen moralinsauren Aufrufen den Spaß vermiesen. Ursprünglich dient die Böllerei ja dem Verjagen böser Geister, ist also nach wie vor aktuell.
Statt obigen Aufrufes könnte man Friedensdiplomatie statt Afghanistankrieg fordern. Den müssen wir nämlich alle ungefragt mittragen und bezahlen. Da wird auch geböllert und der „Spaß“ übertrifft den zivilen Jahresumsatz mit Pyrotechnik auch gleich um den Faktor 5, liegt also bei über 500 Millionen Euro. Davon ließe sich eine Menge Waldaktien kaufen oder Brot für die Welt oder für die Armen im eigenen Lande.